Markus Janka ist Professor für Klassische Philologie / Fachdidaktik der Alten Sprachen an der LMU München.
Michael Stierstorfer ist Lehrer am Gymnasium der Benediktiner in Schäftlarn.
Interview mit Markus Janka und Michael Stiersdorfer
Links: Portrait Dr. Markus Janka
Recht: Dr. Michael Stierstofer, Foto: Krammer
Welches Vorgehen würden Sie Schüler*innen für die Vorbereitung auf das Latein-Abitur empfehlen?
Sie sollen vor allem systematisch vorgehen und sich am besten an Autoren und deren Werken orientieren. Ein solches Vorgehen unterstützt unser Buch Abiturwissen Latein. Dessen Verweisstrukturen leiten dazu an, nicht nur isolierte Daten und Fakten zu lernen, sondern stets auf Vernetzungen zwischen sprachlichem, literarischem und historisch-kulturellem Wissen zu achten. Um Sicherheit im Übersetzen und Interpretieren zu erlangen, sollten die Abiturient*innen die Lücken in ihrem Wissen und Können erkennen, um punktgenau etwa Übersetzungsmethodik, Grammatik oder Stilistik festigen zu können.
Wie hilft Ihr Buch beim systematischen Lernen?
Es ist in verschiedene Module eingeteilt, die zentrale Infos für das Lateinabitur enthalten. Damit jeder genau das findet, was er für die individuelle Leistungsoptimierung benötigt, gibt es zahlreiche Submodule, die leicht auffindbar und gezielt einsetzbar sind: darunter z.B. ein in Poesie und Prosa unterteilter Überblick über die wesentlichen Gattungen der lateinischen Literatur. Außerdem ermöglicht ein Register das rasche Nachschlagen aller zentralen Begriffe, und im Anhang finden sich basale Infos zur römischen Politik wie z. B. der Ämterlaufbahn.
Lässt sich der Band direkt im Unterricht einsetzen?
Er lässt sich in mehrfacher Hinsicht sofort im Unterricht einsetzen. Einerseits kann die Lehrkraft die beispielhaften Musterübersetzungen und -interpretationen den Schüler*innen zur Analyse vorlegen und danach mit ihnen besprechen. Ansonsten ist eine gemeinsame Lektüre und Auswertung von zentralen Informationen etwa zu Gattungen, Autoren und Werken im Unterricht empfehlenswert. Zuletzt kann das Buch auch als Nachschlagewerk im Unterricht dienen, denn es ermöglicht z. B. einen raschen Überblick über Stilmittel oder Metrik.
Wenn die Zeit bis zum Abitur knapp geworden ist: Welche Kapitel in dem Buch würden Sie Schüler*innen besonders ans Herz legen?
In diesem Fall erscheinen uns die Beispiele der 15 abiturrelevanten Autoren mit zentralen Textbeispielen zur Übersetzung und zur musterhaften Interpretation besonders relevant. Diese befinden sich im Modul III: »Zentrale Autoren und ihre Werke«. Ansonsten ist die Übersicht an zielführenden Übersetzungsmethoden als wichtiges Werkzeug kurz vor dem Abitur ggf. für einen raschen Zugang hilfreich (Modul VII: »Übersetzungsmethoden, Übersetzungsvergleich, Interpretation«).
Sie unterrichten selbst seit vielen Jahren Latein. Wie gestalten Sie einen lebendigen/interessanten Lateinunterricht?
Wir gestalten an Schule und Universität lebendigen Unterricht, indem wir die bleibende Relevanz der lateinischen Sprache und Literatur herausstellen. Dazu arbeiten wir konsequent mit modernen Rezeptionsdokumenten wie Comics, Film(stills) und Hördokumenten, um die Antike vor den Augen bzw. Ohren der Schüler*innen und Studierenden lebendig werden zu lassen. Wir legen Wert auf den sinnbetonten Vortrag der lateinischen Originaltexte und animieren die Lernenden, kreativ mit den antiken Texten umzugehen. Damit solche Impulse bei den Rezipienten ankommen, brauchen sie ein solides Basiswissen – das unser Buch bietet.