Zoë Beck, geb. 1975, ist Schriftstellerin, Übersetzerin, Dialogbuchautorin und Dialogregisseurin sowie Verlegerin von CulturBooks. Zuletzt erschien ihr Roman
Paradise City (2020).
Interview mit der Autorin Zoë Beck
Portrait Zoë Beck, Foto: © Victoria Tomaschko
Was hat Sie als etablierte und preisgekrönte Krimi-Autorin dazu bewegt, ein Sachbuch zum Thema Depression zu schreiben?
Ich hatte vor Jahren mal einen kleinen Blogpost über Depressionen veröffentlicht, der dann viele tausend Leser:innen erreichte, und obwohl mein Blog schon zwei, drei Jahre geschlossen ist, werde ich immer noch auf dieses Posting angesprochen. Das Thema berührt sehr viele Menschen, manche sind selbst betroffen, bei manchen ist es eine nahestehende Person. Ich finde es sehr wichtig, offen mit der Erkrankung umzugehen, und so kam mein Entschluss, dieses Buch zu schreiben.
Was sind Ihrer Meinung nach die verhängnisvollsten Vorurteile über die Krankheit? Dass man sich einfach nur hängen lässt, sich nicht genug Mühe gibt, undankbar ist. Dass es sich nicht um eine ernste Erkrankung, sondern nur um eine nervige Laune handelt.
Depressionen scheinen heute so weit verbreitet wie nie zuvor. Sind sie ein Phänomen unserer Zeit? Das sieht nur so aus. Depressionen werden mittlerweile besser diagnostiziert, und es gehen auch mehr Menschen mit den entsprechenden Symptomen zu einem Arzt oder einer Ärztin. Depressionen sind zwar immer noch sehr stigmatisiert, aber längst nicht mehr so sehr wie noch vor einigen Jahren oder Jahrzehnten. Es wird besser aufgeklärt, mehr darüber gesprochen und in den Medien darüber berichtet.
In einem Satz: Welchen Tipp geben Sie Erkrankten und deren Angehörigen und Freund:innen mit auf den Weg? Sich helfen lassen und die Geduld nicht verlieren!